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Ob du dir dessen bewusst bist oder nicht, dein Körper gibt dir immer Hinweise darauf, was in ihm vorgeht. Dein Haar, deine Nägel, deine Augen und deine Haut können dir ein deutliches Feedback zu deinem Wohlbefinden geben, indem sie lebenswichtige Anzeichen von Vitamin- oder Mineralstoffmangel zeigen. Auch dein Energielevel kann Aufschluss geben, ebenso wie dein Menstruationszyklus und dein Schlafverhalten.
Der wichtigste Gesundheitsindikator, der oft übersehen wird? Dein Stuhlgang.
Toilettengänge sind ein Tabuthema. Jeder macht sie – wenn du sie nicht machst, ist das ein großes Problem -, aber die meisten von uns scheuen das Thema in höflichen Gesprächen. Der Stuhlgang kann jedoch Aufschluss über deine Gesundheit geben – ein gesunder Stuhlgang ist also wichtiger, als du vielleicht denkst.
Lass uns den Vorhang zurückziehen (oder sollten wir sagen: die Kacke genauer unter die Lupe nehmen?) und herausfinden, wie ein optimaler Stuhlgang aussieht und wie du deine Verdauungsgesundheit unterstützen kannst.
Dein Stuhlgang spricht immer zu dir: Hast du schon zugehört?
Es gibt zwar keine feste Regel, wie oft ein durchschnittlicher Erwachsener Stuhlgang haben sollte, aber eine 2018 im American Journal of Gastroenterology veröffentlichte Studie ergab, dass zwischen drei Mal pro Tag und drei Mal pro Woche ein Indikator für gute Gesundheit sein kann.
Wichtig ist, dass du dir merkst, was für dich „normal“ ist. Kennst du die Häufigkeit deines Stuhlgangs? Das ist deine Ausgangsbasis. Wenn sich dieser Wert ändert, musst du möglicherweise eine Problemlösung finden oder einen Arzt aufsuchen, wenn sich das Problem nicht von selbst löst
Es gibt noch andere Faktoren in deinem Lebensstil, die deine Darmgewohnheiten stören können:
Zum Beispiel: Verstopfung ist in der Weihnachtszeit häufig, weil sich die Ernährung stark verändert, die Portionen größer werden, der Zuckerkonsum steigt und die Essgewohnheiten unregelmäßig sind.
Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass ein erhöhter Alkoholkonsum auch die Darmschleimhaut reizen kann, was zu Entzündungen und einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut führt. Hast du nach einem feuchtfröhlichen Wochenende schon einmal eine Veränderung deiner Darmgewohnheiten bemerkt? Das ist nicht nur Einbildung. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass branntweinhaltige Getränke (mit einem Alkoholgehalt von mehr als 15 Prozent) Verstopfung verursachen können, während Getränke mit geringem Alkoholgehalt (Bier und Wein) zu Diarrhö führen können.
Stress ist ein weiterer Faktor, der deine Verdauung das ganze Jahr über beeinträchtigen kann. Gehirn und Darm stehen über die Darm-Hirn-Achse in ständiger Kommunikation, und das kann sich auf die Verdauung auswirken. Wenn du gestresst bist, löst dies die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion deines Körpers aus, wodurch die Verdauung verlangsamt wird, damit dein Körper seine Aufmerksamkeit auf die Bekämpfung der wahrgenommenen Bedrohung richten kann. In Fällen von schwerem Stress kann die Verdauung ganz zum Erliegen kommen.
Eine Möglichkeit, deinen Stuhlgang auf einen Blick zu entschlüsseln, ist die Bristol-Stuhlformen-Skala.
Diese leicht verständliche Grafik wurde 1998 von den Forschern Stephen Lewis und Ken Heaten von der Universität Bristol entwickelt und zeigt die sieben häufigsten Stuhlkonsistenzen im Spektrum von Verstopfung über normale Darmgesundheit bis hin zu Diarrhöe.
Die Stuhltypen drei und vier gelten als optimal – falls du das noch nicht erreicht hast, sollten wir alle diese Werte anstreben.
Mehr spannende Infos rund um Darmgesundheit findest du auch in diesem
Büchern.
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JUNI 2023 // Lifestyle / Gesundheit verstehen
© Dr.Helena Wehner
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